- 1. Keine Lust;
- 2. Eilt nicht;
- 3. Anderes ist wichtiger.
Hierbei halte ich die erste Variante für die gefährlichste. Sie impliziert, dass ich die volle Kontrolle über das Geschehen habe, dass ich selbst frei über meine Zeit verfüge und dass nur ich allein entscheide, was wichtig ist und was nicht. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass irgendwann das Erreichen eines weiteren Levels von irgendeinem völlig belanglosen Computerspiel als wichtiger erachtet wird als die Anforderungen von Schule oder Beruf.
Die zweite Variante dürfte die am häufigsten vorkommende sein. Nach dem Motto "Weihnachten kommt immer so plötzlich" werden anstehende Arbeiten bis zum allerletzten Moment aufgeschoben. Dies bedeutet aber immerhin, dass man noch eine gewisse Kontrolle über seinen Terminkalender hat und sich des Problems zumindest bewusst ist.
Die dritte Variante - so vermute ich - betrifft vor allem kreative und schöpferische Menschen. Stets entstehen neue Projekte im Kopf, immer neue Anregungen lassen neue Ideen entstehen. Die Liste der gedanklichen Baustellen wird immer länger. Ich sehe vor meinem geistigen Auge so etwas wie eine lange Sitzbank, auf der meine Projekte auf Abruf sitzen wie die Patienten in einem Wartezimmer. Sie sind natürlich nach Wichtigkeit sortiert. Kommt aber eine neue Projektidee hinzu, so reiht sie sich nicht ans Ende der Wartebank ein, sondern sie drängelt sich je nach gefühlter Dringlichkeit gern auch mal weiter nach vorn. Das muss natürlich dazu führen, dass die anderen, als nicht ganz so wichtig eingestuften Projekte weiter nach hinten rutschen. Da diese Wartebank auch nur eine gewisse Länge hat, kann es dazu führen, dass Projekte, die weit genug nach hinten verdrängt wurden, irgendwann ganz von der Wartebank hinabrutschen - ins Nirvana des Vergessens. Leider kann dies auch Projekte treffen, die sich später dann doch noch als wichtig herausstellen, so dass diese dritte Variante sich letzten Endes auch nicht besser oder sicherer erweist als die erste.
Quod erat demonstrandum: Nachdem ich festgestellt habe, dass ich seit Monaten hier nichts mehr geschrieben hatte, begann ich diesen Blog ein wenig aufzuräumen. Dabei musste ich feststellen, dass viele der von mir hochgeladenen Bilder nicht mehr abrufbar waren, und so habe ich einen Teil der Bilder neu einbinden müssen, einige Beiträge habe ich auch gelöscht. Es stellt sich aber für mich heraus, dass dieser Blog seinen Namen zu Recht trägt, denn nie hat mich jemand darauf hingewiesen, dass hier etwas fehlte.
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