Samstag, 20. Oktober 2012

Zuckermais

In der Gartensaison 2012 wollten wir mal etwas Neues ausprobieren und kamen nach einiger Überlegung auf Zuckermais.
Nun, Mais ist als Nutzpflanze derzeit in aller Munde, was man aber in diesem Fall (leider) nicht wörtlich nehmen darf, denn es handelt sich bei den großflächig angebauten Pflanzen fast immer um Futtermais, der als Silage zu Tierfutter verarbeitet oder - schlimmer noch - direkt in Biogasanlagen verarbeitet wird.

Wir aber wollten, wie gesagt, es einmal mit dem Zuckermais versuchen. Von allgemeinen Informationen über Arten und Herkunft einmal abgesehen, war aber über den Anbau und die Verarbeitung von Zuckermais erstaunlicherweise im Internet nicht viel zu finden. So mussten wir uns selbst an einen Versuch heranwagen.
Die Aussaat erfolgte Mitte Mai 2012 mit Saatgut aus dem Gartenmarkt; zwischen die Maiskörner wurden Bohnen gesät, um einen gegenseitigen Halt der Pflanzen zu ermöglichen.




Im September 2012 waren die Pflanzen bereits recht gut entwickelt. Weil es aber bis dahin ein eher kühler und feuchter Sommer gewesen war, beschlossen wir, mit der Ernte noch ein klein wenig zu warten.
So war es denn Anfang Oktober 2012 geworden, bevor wir zur Tat schritten.





Erste Befürchtungen, dieser Termin sei bereits zu spät gewählt und der Zuckermais ungenießbar geworden, bestätigten sich glücklicherweise nicht, obwohl in vielen Quellen davon berichtet wird, der Mais sei nur für wenige Tage erntereif. Man sollte sich hierdurch nicht zu unnötiger Hast verleiten lassen.


 Jedenfalls wurden die Maiskolben vor Ort zunächst einmal aus ihren Stauden herausgelöst und grob von den umhüllenden Blättern befreit. 







Daheim angekommen, wurden die Kolben zunächst mit klarem Wasser gespült und danach in kochendem Salzwasser für ca. 4-5 Minuten kurz blanchiert. Nun endlich zeigten sie auch eine wunderbar goldgelbe
Farbe!





Danach begann die eigentliche Arbeit. Es galt, die Maiskörner von den
Kolben zu lösen. Eine knifflige Geduldsprobe. Hilfswerkzeuge wie Messer oder Gabeln, wie in einigen Quellen angegeben, erwiesen sich als wenig hilfreich.







 Am Ende ergab es sich, dass das gute alte Zehnfingersystem doch am effektivsten war.
Anschließend wurden die Maiskörner in handlichen Portionspackungen eingefroren.  -






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Nun blieb natürlich noch die Frage offen, ob die Maiskörner diese Frostlagerung denn auch gut überstehen würden. Daher haben wir eine Woche darauf einen ersten Selbsttest gewagt und eine Portion verwendet. Während des Auftauens sah diese Portion zuerst wenig appetitlich aus; aber in der Pfanne - als Grundlage für eine gemischte Nudel- und Gemüsemahlzeit - lief der Zuckermais dann zu voller Hochform auf.




Der Geschmack ist unvergleichlich lecker und viel intensiver als von dem gewohnten Zuckermais aus der
Dose. Das leicht Süßliche, dem der Zuckermais seinen Namen verdankt, läßt sich gut herausschmecken, so dass dem Gericht keine weiteren Süßungsmittel mehr hinzugefügt werden brauchen.








(Kleines Update: Im Juni 2013 haben wir die letzte eingefrorene Portion aufgetaut und mit Appetit verspeist. Bis zuletzt war der Zuckermais gut erhalten und schmackhaft).

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